Die Verbindung von Bild und Text gehrt zum fixen Bestandteil in Blakes Kunst. Illustrierte er Vorlagen, die nicht seinem eigenen dichterischen Schaffen entstammen, stand er diesen nie unkritisch gegenber. Seine Illustrationen zum Buch Ijob - und insbesondere die vielschichtigen Kupferstiche mit Rahmendekor und Textauszgen - stellen hier keine Ausnahme dar. Im Vergleich des alttestamentarischen Ijob-Textes mit traditionellen knstlerischen Verarbeitungen und zusammen mit einer Untersuchung der geistigen Einflsse auf Blakes Gedankenwelt wird das auergewhnliche und spannende Verhltnis seiner Ijob-Illustrationen zum biblischen Text deutlich. Eine zentrale Rolle spielt Blakes markant eingesetzte Bild- und Symbolsprache. Wie streng hielt Blake am Originaltext der Bibel fest, gab es andere Quellen oder berlieferungen, und inwieweit handelt es sich um eine persnliche Umdeutung und Interpretation des Knstlers? Das Heranziehen des weitgehend vergessenen auerbiblischen Testament Ijob" sowie Blakes Tendenz, die Geschichte Ijobs in einen allgemeinen Kontext der biblischen Heilsgeschichte zu stellen treten dabei exzeptionell hervor.